Es sollte ein gemütlicher Trainingslauf werden, doch das Wetter war so ungemütlich, dass man nicht einmal einen Hund hinausjagen würde.
Voll Freude startete ich vom Hauptplatz Richtung Gis. Beim Anstieg begegnete ich einem Wanderer, der vom tollen Sonnenaufgang schwärmte. Davon war weit und breit nichts zu sehen. Leichte Minusgrade und Hochnebel sollten mich begleiten. Einmal kam kurz die Sonne zum Vorschein – kurz wie gesagt. Oben auf der Gis blies der Wind in Orkanstärke – gefühlte minus 20 Grad – also nichts wie runter. Dies war leichter als gesagt. Ein Eiertanz auf schnee- und eisbedeckten Wegen begann. Mit viel Glück konnte ich Stürze vermeiden.
Der Anstieg zum Pöstlingberg wurde vom Bauern verlegt – mir hat die alte Variante besser gefallen. Dafür geht der Weg jetzt rund um den Hof und nicht mehr mittendurch.
Die An – und Abstiege Richtung Koglerauerspitz waren erwartungsgemäß eisig und ungut. Das Wasser im Laufrucksack war nahe der Gefriergrenze und der Magen rebellierte bei jedem Schluck.
Eigentlich wollte ich weiter nach Ottensheim und dann zurück über den Prinzensteig laufen. Doch angesichts der widrigen Verhältnisse entschied ich die Strecke nach Puchenau zu nehmen. Der starke Westwind wurde immer unangenehmer und der normalerweise matschige Bergabweg war wieder eine steile Rutschpartie.
Nach 4 Stunden und 37 Minuten (35,3 km und 1.250 hm) war ich heilfroh im warmen Auto zu sitzen. Die Rutschpartie dürfte untrainierte Muskeln aktiviert haben, denn ein entsprechender Muskelkater war das Ergebnis!
Dennoch möchte ich diese Grenzerfahrung nicht missen! Die Strecke ist traumhaft schön und das Wetter ist manchmal anders als erwartet. Sollte es wieder einmal hart werden, kann ich auf diese Erfahrung zurückgreifen!

